
Pfauen schlafen nachts auf Bäumen. Die Pfauen aus der Waldschule lernen von klein auf, wie das geht. Auf Zäune und Äste klettern bzw. flattern und fliegen zu können, ist überlebenswichtig. Ausreichend hoch muss der Schlafplatz sein, damit des Nachts im Dunkeln nicht Fuchs und Marder kommen und einem die Kehle durchbeißen können.
In Gefangenschaft aufgewachsene Pfauen wissen nicht viel vom Fuchs. Selbst wenn sie lesen gelernt hätten - möglicherweise würden sie annehmen, der Fuchs sei ein Gedicht, das sich auf Luchs reimt, und Luchse gibt es ja längst nicht mehr überall, also braucht man sich auch nicht vor ihnen fürchten. Das ist natürlich Quatsch.
Aber im Ernst lernen gefangen lebende Pfauen längst nicht alles, was nötig ist, um später etwa im Garten eines Schlosses vor den natürlichen Gefahren gefeit zu sein. Sie können nicht besonders gut klettern, sie wählen ihren Schlafplatz weniger achtsam aus, weil sie nicht an den Fuchs denken. So überleben Pfauen, die als Küken in Gefangenschaft geboren wurden und, kaum erwachsen geworden, in Schlossgärten ziehen, wo standortbedingt auch Fuchs und Marder langstreifen, nicht lange, wenn sie Pech haben. Die in die Freiheit geborenen Pfauenküken sind, ersteinmal erwachsen geworden, überlebensfähiger, auch in einem barocken Schlossgarten.
